Gott bleibt "trotzdem" – Abschied in Portiunkula

Konvent mit Pfarrer und Provinzoberin.

Einen schmerzlichen Abschied erlebte der Portiunkula-Konvent in Mönchengladbach am Samstag, dem 27. Mai 2017. In einem feierlichen und emotionalen Gottesdienst wurde die Hauskapelle profaniert und die Schließung des Konvents begangen.

Nachdem die Provinzleitung wegen der abnehmenden Schwesternzahl und des zunehmenden Alters der Schwestern die Auflösung des Portiunkula-Konvents beschlossen hatte, war im April schon die erste Schwester nach Lüdinghausen versetzt worden. Denn die Schließung eines Hauses zieht sich über einige Monate. Seit Wochen wird geräumt und verschenkt, weggeworfen und abgegeben, was sich in den Ecken so angesammelt hat, und Möbel finden eine neue Verwendung. Eine Schwester nach der anderen zieht bis Ende August um, entweder in einen der beiden Lüdinghauser Konvente oder in den Franziskus-Konvent, gerade einmal auf der anderen Straßenseite. So schafft es eine der Schwestern, Tag für Tag beim Weg zur Messe, die im Franziskus-Krankenhaus stattfindet, schon einmal den Rollator zu packen und Stück für Stück ihre Habseligkeiten hinüberzuschaffen.

Irgendwann in diesem Prozess steht der schwere Akt an, die Kapelle zu entwidmen. Genau dies geschah in dem Gottesdienst am 27. Mai. Sensibel gestaltet von Pfr. Norbert Kaniewski ließ die Messfeier Raum und Zeit für Erinnerungen, Dank und Trauer. Ein feierlicher Gottesdienst, mit drei Lesungen, Gloria, Glaubensbekenntnis und Asperge-Ritus (Besprengung mit Weihwasser zur Erinnerung an die Taufe). Dass die Orgel klemmte und Herr Fröschen souverän mit der einen Hand spielte und mit der anderen die klemmenden Pedale an ihren Platz zurückbeförderte – es passte zu diesem Anlass.

Bei der Messe.
Dank an die Oberin Sr. Wilhelma.

Am Ende des Gottesdienstes las die Provinzoberin Sr. Katharina das Dekret des Generalvikars über die Entwidmung der Kapelle vor. Der Priester leerte den Tabernakel, löschte das Ewige Licht, die Osterkerze und die anderen Kerzen und trug das Wort Gottes heraus. Eindrückliche Gesten – begleitet von anderen, die zeigen, dass all das Gottes Gegenwart nicht ausschließt. Gott bleibt, hier an diesem Ort, der sozialem Nutzen zugeführt werden wird. Gott bleibt bei den Schwestern, die den Aufbruch wagen müssen. Gott bleibt mit den Menschen in Mönchengladbach-Hermges, die die Kapelleneinrichtung bekommen und damit Gottesdienst feiern werden.

Verlesung des Dekrets.

Abschließend wurde das Dekret des Bischofs zur Auflösung des Konvents verlesen, sensibel, wertschätzend und warmherzig formuliert. Portiunkula heißt „Teilchen“, ein kleines Fleckchen Erde, das Franziskus damals in Assisi gegeben wurde. Portiunkula in Mönchengladbach als kleines Fleckchen Erde, das wir nun verlassen. Zum Abschluss nahmen wir Erde mit, in eigens bereiteten Glasröhrchen, Erde aus dem Innenhof. Zum Zeichen, dass Gott bleibt, bei uns, auf dem kleinen Fleckchen Erde, das wir selbst sind. Dieses kleine Fleckchen ist uns anvertraut, bleibend, auch wenn wir gehen. Denn Gott bleibt, in uns, bei uns.

Befüllen der Glasröhrchen mit Erde.
Glasröhrchen und Erinnerungsbild.

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