Ein Brief an unsere Gemeinschaft von Sr. Evamaria Eisele, die ein halbes Jahr in unserem Konvent an Überwasser gewohnt hat.

Sr Evamaria Eisele
Schwester Evamaria Eisele

Liebe Schwestern,

Ups – wo kommt denn diese „neue“ Schwester her? Die gehört aber nicht in unsere Gemeinschaft, oder? So, oder so ähnlich hätten Reaktionen lauten können, als ich im September aus dem Süden hier in Münster bei euch – für mich im hohen Norden – aufschlug, um mein Noviziats-Praktikum an der Jugendkirche zu absolvieren. Doch keineswegs! Sehr herzlich und unkompliziert hat mich der Konvent im Katthagen aufgenommen – man könnte sogar sagen, temporär adoptiert“. Hier schon mal ein riesiges Dankeschön an Sr. Mathilde, Sr. Katharina und Sr. Maria Magdalena! Ebenso selbstverständlich wurde ich im Provinzhaus in Lüdinghausen von Ihnen und euch mit ins Geschehen genommen – sei es bei einem ersten Kennenlernen oder bei diversen Gelegenheiten und Festivitäten, wie z. B. dem Transitus oder einfach so, beim Mittagessen.

Sehr dankbar bin ich auch, dass ich die Noviziatsaufnahme von Sr. Maria Magdalena hautnah miterleben durfte, da wir uns ja bereits aus dem Noviziatsprojekt in Luxemburg kannten. Es ist einfach schön, welche Wege Gott führt, und wie Er Beziehungen wachsen lässt. Zum Staunen brachte mich des Öfteren auch, wie intensiv doch Beziehungen innerhalb unserer franziskanischen Familie gepflegt werden und welche Verbindungen und Freundschaften sich über Jahrzehnte hinweg entwickelten, trotz mehrerer hundert Kilometer Entfernung, die zwischen unseren Gemeinschaften in Reute und Lüdinghausen bzw. Münster liegen.

Genauso, wie sich die Mitschwestern über die jeweils überbrachten Grüße freuten, so freute ich mich über unsere „Novi-Werkstatt“, bestehend aus Eva, die ein freiwilliges Ordensjahr bei euch macht, Sr. Maria Magdalena, Sr. Katharina und mir. So stelle ich mir die franziskanische Zukunft vor! Hier durften wir auf ganz natürlichem Wege also Vernetzung leben und wurden nebenbei auf sehr kompetente und kreativ-humorvolle Art und Weise von Sr. Katharina in die Geschichte der Orden eingeführt, hat sie uns Paulus lebendig werden lassen, und in die Unterscheidung der Geister eingeweiht oder unternahmen wir z. B. eine „Rundreise“ durch das Alte Testament, das sie uns sehr eindrucksvoll mit immer neuen Methoden verständlich vermitteln konnte. DANKE – es war mir eine große Freude!

Freud und Leid liegen ja bekanntermaßen eng beieinander – so hattet ihr im vergangenen Jahr sehr viele Verluste von Mitschwestern zu verschmerzen – es ist mir ein Anliegen, euch zu sagen, dass ich im Gebet und Gedanken mit euch verbunden war und bin.

Abschließend möchte ich mich von ganzem Herzen bei jeder einzelnen bedanken, für das geschwisterliche Miteinander, für jede Begegnung, für den Austausch, für das miteinander Lachen und manchmal auch Weinen, für das gegenseitige Interesse, für jede gelebte franziskanische Berufung, und ich könnte noch sagen, für eure Gastfreundschaft – jedoch möchte ich betonen, ich fühlte mich hier nie nur als „Gast“ sondern als Teil unserer großen franziskanischen Familie! Ich bin mir sicher, dass unsere südliche „Klosterpforte“ genauso offen für euch steht und freue mich auf weitere Begegnungen mit meinen „Mitschwestern“ aus dem „hohen Norden“ ;-).

Gott behüte und segne euch!
Eure Sr. Evamaria

Kloster-ABC

"Klosterbegriffe" erklärt

Auf dieser Seite haben wir für Sie einige "Klosterbegriffe" speziell für unsere Gemeinschaft erläutert. weiter

Gründerin

Catharina Damen, Mutter Magdalena (1787 – 1858)