Franz von Assisi war mit dem leidenden Christus auf Augenhöhe, als er die Stimme hörte, die ihm auftrug, die Kirche aufzubauen, „die, wie du siehst, ganz zerfällt“.

Unsere Gründerin, Catharina Damen, wusste sich gerufen, eine Gemeinschaft zu gründen. Als der Bischof sie abwies, wartete sie sechs Wochen und zog noch einmal los. Sie konnte ihn nicht wirklich überzeugen, und doch sagt er, man habe ihr nicht widerstehen können. „So mag sie anfangen!“, sagt er. Und unsere Gemeinschaft wird geboren.

Wir sind Franziskanerinnen „von der Buße und der christlichen Liebe“. Buße, Umkehr, Umdenken, nicht nur individuell, sondern auch gemeinsam als Kirche. Aus christlicher Liebe, gerade zu denen, die am meisten darauf angewiesen sind.

Als Synodale auf dem Synodalen Weg in Deutschland sind wir in Frankfurt. Gleich beginnt die letzte Sitzung. Die Nervosität ist auf allen Seiten groß. Ist das Unterfangen nicht zu gewagt? Ich weiß mich getragen von meiner Tradition: Franz, der die zerfallende Kirche aufbaut, Catharina, die vor dem Bischof standhält und dann „mal anfängt“. Umkehr leben, zum Wohl gerade derer, die von Missbrauch betroffen sind. Denn damit hat dieser Weg begonnen.

Komm, Heiliger Geist!

Sr. Katharina Kluitmann