Unvergessliche Wochen. Pflegepraktikum in Brasilien

Pflegepraktikum in Brasilien.

Die "kbs – Die Akademie für Gesundheitsberufe" in Mönchengladbach ist aus einer ehemals von unserer Gemeinschaft betriebenen Krankenpflegeschule entstanden. Zwei der dortigen Pflegeschülerinnen konnten nun in Brasilien ein Pflegepraktikum absolvieren, von dem sie hier berichten. Der Kontakt zur Universität ist über unsere Gemeinschaft entstanden, da die Universität von unseren brasilianischen Mitschwestern getragen wird und unsere Schwestern an ihr unterrichten. Es freut uns, dass so unsere mitschwesterlichen Verbindungen jungen Menschen hier wie dort eine interkulturelle Erfahrung ermöglichen. Ein Beitrag zu Friede und Verständigung. (Red.)

Am Freitag, den 19.02.2016, ging es für uns in ein bis jetzt unbekanntes Land los: Brasilien. Im Rahmen der Kooperation mit der Centro Universitário Franciscano ging es für uns vier Wochen lang in die Universitätsstadt Santa Maria im Süden Brasiliens. Dort arbeiteten wir in zwei verschiedenen Krankenhäusern: zum einem im OP im Hospital São Francisco de Assis und zum anderen auf einer Normalstation im Casa de Saúde mit vielen verschiedenen Krankheitsbildern.

Zuerst zur Unterkunft: wir wurden im Casa de Retiros in Schoenstatt untergebracht. Wir teilten uns ein geräumiges Doppelzimmer mit eigenem Bad. Auf der gleichen Etage befanden sich eine kleine Küche für alle Bewohner und ein kleiner Raum mit Waschmaschine und Bügeleisen. Die Unterkunft war nur wenige Autofahrminuten vom Hospital São Francisco de Assis entfernt und rund 10 Minuten mit dem Taxi zum Casa de Saúde.

Die ersten drei Wochen wurden wir im OP eingesetzt und arbeiteten von 7 bis 16 Uhr. Wir wurden direkt von Anfang an herzlich aufgenommen und ins Team integriert. Wir begleiteten die zu operierenden Patienten bei der Aufnahme, Narkose, OP,  postoperativen Versorgung bis hin zur Entlassung/Verlegung. Obwohl es Probleme mit der Sprache gab, zeigten und erklärten uns die Mitarbeiter alles und seit dem zweiten Tag durften wir so viel alleine machen: Versorgung von Neugeborenen, Kompressen für Sterilisation vorbereiten, aufräumen und desinfizieren der OP-Säle sowie der Transfer der Patienten. Bei englisch– bzw. deutschsprachigen Anästhesisten und Chirurgen durften wir sogar dem Arzt assistieren, indem wir die Materialien steril anreichten.

Es waren spannende und lehrreiche Stunden im OP. Wir bekamen vieles zu sehen, was wir in Deutschland vielleicht während der Ausbildung nicht zu sehen bekommen. 

In unserer letzten Woche arbeiteten wir von 7 Uhr bis 13 Uhr im Casa de Saúde etwas außerhalb der Stadt. Die Station Santa Înes hat 11 Zweibett-Zimmer mit Patienten unterschiedlicher Erkrankungen. Neben der Bestimmung der Vitalparameter unterstützten wir das Pflegepersonal, indem wir Patienten gewaschen haben und die Wundversorgung übernommen haben. Die Pflege ist an sich gleich, aber trotzdem mussten wir uns an die brasilianischen Gegebenheiten gewöhnen. Man brauchte manchmal sogar ein gutes Improvisationstalent.

Neben der Arbeit im Krankenhaus unternahmen wir auch viel in der Universität. Wir nahmen am Unterricht in verschiedenen Semestern teil und besuchten diverse Veranstaltungen. In unserer Freizeit besuchten wir ein Altenheim, eine Favela und unternahmen viel zusammen mit den Studenten und den Pflegekräften und lernten das brasilianische Leben kennen.

Abschließend kann man sagen, dass wir trotz Sprachproblemen viel lernen konnten und auch viel von unserem Wissen weitergeben konnten. Brasilien hat zwar nicht den deutschen Standard, aber gerade deswegen entschieden wir uns für Brasilien, um unseren Horizont zu erweitern und viel für uns selbst mitnehmen zu können. Wir raten jedem diese Chance wahrzunehmen, denn nichts in aller Welt bringt euch ein neues Land und eine neue Kultur auch bezüglich der Pflege näher als ein Auslandspraktikum!

Rebecca und Ricarda Rentzschke

Ein ausführlicher Artikel unter www.kbs-mg.de

Kloster-ABC

"Klosterbegriffe" erklärt

Auf dieser Seite haben wir für Sie einige "Klosterbegriffe" speziell für unsere Gemeinschaft erläutert. weiter

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Catharina Damen, Mutter Magdalena (1787 – 1858)